Text dt. - Andere Ausgabe: z.B. Berlin 1948. - „1925 und 1927 unternahm Hugo Bernatzik (1897-1952), der später als Ethnologe bekannt werden sollte, Reisen in den damals anglo-ägyptischen Sudan. Er war als Jäger und Fotojournalist unterwegs und erkundete mit seiner Kamelkarawane und dann mit Schiff und Geländewagen Gebiete um die Quellflüsse des Nil. Während die anthropologischen Erkenntnisse Bernatziks damals und auch heute noch von der wissenschaftlichen Welt umstritten waren, ist man sich einig, dass er ,fotografische Dokumentationen von beispielloser Qualität’ (André Gingrich) geschaffen hat. - [...] Von der Tradition eines romantischen Orientalismus geprägt, ist Bernatziks Blick auf die ,Anderen’ gekennzeichnet von Faszination und oftmals Bewunderung für die Schönheit der ihm begegnenden Menschen. Die im höchst erfolgreichen Buch Gari Gari (1930) immer wieder gebrauchte Phrase von den ,herrlichen schwarzen Menschen’ gab dieser positiven, vordergründig unpolitischen aber doch von europäischen Vorstellungen ausgehenden Einstellung Ausdruck. Bei der reise entstand zudem der Stummfilm Gari-Gari. Der Ruf der afrikanischen Wüste, den Bernatzik mit seinem Expeditionsleiter Bedrich Machulka (1875-1854) im Sudan gedreht hat und der 1929 in Wien sowie in Prag in die Kinos kam. Das Photoinstitut Bonartes in Wien hat Bernatziks fotografischen Nachlass erworben.“ (Bonartes Wien Pressemitteilung, 07.2014).