Text engl. - Other edition: Santa Fe 1997 (pb.). - „Ab den frühen 1890er Jahren widmete sich Wilhelm von Gloeden der männlichen Aktofotografie. In Taormina, einer Hügelstadt an der Nordostküste Siziliens, entstanden in dieser Zeit zahlreiche Aufnahmen, die heute zu den absoluten Meisterwerken der frühen künstlerischen Aktfotografie gezählt werden. Nach seinem Tod im Jahre 1931 ging seine Sammlung von über dreitausend Glasplattennegativen in den Besitz seines langjährigen Freundes und Models Pancrazio Buciuni über. Als Mussolinis Faschisten 1936 in Taormina eintrafen, wurden die Negative beschlagnahmt und Buciuni wegen »Besitzes von Pornographie« beschuldigt. Obwohl Buciuni freigesprochen wurde, wurden die Negative erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zurückgegeben. Dieser Band präsentiert eine Auswahl aus dem beachtlichen Werk von Gloedens.“ (Frölich & Kaufmann, Berlin 01.2017).
“Dieser Schriftband ist der erste von vier zur Ausstellung ‘Otto Meyer-Amden, Wilhelm von Gloeden, Elisàr von Kupffer’ erschienene Kataloge”. Die einzelnen Aufsätze sind hier nicht erfaßt.
[Text at Schaden.com:] Elegisch sinnliches Italienalbum der drei homoerotischen Meisterfotografen, das erst vor kurzem wiederentdeckt wurde. Sorgsam recherchiert und essayistisch aufgearbeitet durch die beiden Herausgegeber Peter Weiermair und Tobias G. Natter. - Nur Kurztitelaufnahme 04.2004.
Um 1890 ließ sich der deutsche Photograph Wilhelm von Gloeden auf Sizilien nieder, wo er neben Landschaften und Porträts vor allem - mehr oder weniger - unbekleidete halbwüchsige Männer in den antiken Ruinen photographierte. Dies machte ihn zum Pionier der männlichen Aktfotografie und dank des florierenden Verkaufs seiner Prints schnell berühmt. Dabei stellte für Gloeden nicht nur die Sehnsucht nach Arkadien ein Leitmotiv dar. Ebenso wichtig war ihm die Tatsache, dass die jungen Männer eine pubertätsspezifische Homoerotik und einen erstaunlich freien Umgang mit dem Körper pflegten. Mit inszenatorischem Geschick stilisierte und veredelte er die sizilianischen Bauernjungen zu arkadischen Schönheiten, die noch heute beredtes Zeugnis ablegen über das Streben nach einem südlichen Lebensgefühl wie über den aufkeimenden Körperkult der damaligen Epoche. Wie im katholischen Sizilien eine solche Freizügigkeit möglich war und welche Bedeutung dieser frühen Form der Aktphotographie zukommt, beantworten die kultur- und photohistorischen Beiträge dieses prächtig gestalteten Bildbandes. Mit rund 300 Aufnahmen von Gloeden und seinem Umfeld aus der Sammlung des Zürchers Heinz-Peter Barandun zeigt er ein eindrucksvolles Spektrum früher Photokunst. (DGPH Intern 1/2008). - Nur Kurztitelaufnahme 01.2008.