Halsmann, Philipp [d.i. Halsman, Philippe, 1906-1979]
Stuttgart
J. Engelhorns Nachf.
1930
218, [6] S.
OLw.
ill. mit sw Frontispiz
Buch
Text dt., Front. - „Dunkles Kapitel im Leben von Philippe Halsman. Auf einer Bergwanderung im September 1928 von Vater und Sohn Halsmann in der Nähe von Innsbruck stürzte der Vater ab und starb an seinen Verletzungen. Der 22jährige Philipp Halsmann wurde darauf unter dubiosen Umständen wegen Vatermordes angeklagt. Nach zwei Jahren Haft wurde er, nach einer internationalen Kampagne (unterstützt von Thomas Mann, Albert Einstein und Sigmund Freud), vom österreichischen Präsidenten begnadigt. Später amerikanisierte er seinen deutschen Namen in Philippe Halsman. - Das Buch enthält Briefe von Philipp Halsmann an seine Freundin Ruth R., beginnend am 30. Dezember 1928 (erste Verurteilung) und endend am 28. Januar 1930 (Abweisung der zweiten Nichtigkeitsbeschwerde und Antritt der Kerkerhaft). Ruth R. rechtfertigt die Veröffentlichung wie folgt: «Alle die Philipp Halsmann kennen, wissen, dass er unschuldig ist. Diese Gewissheit allein drängt mich zu der vielleicht etwas aussergewöhnlichen Handlung, seine Briefe aus der Untersuchungshaft, die mir teuer sind, zu veröffentlichen. [...] Denn ich glaube, nichts zeigt klarer sein Wesen, nichts kann mehr für ihn sprechen.» - Dieses Kapitel wird in Biographien über Halsman nirgens erwähnt und in Bibliographien sucht man vergebens nach dem vorliegenden Buch. Erst in der Retrospektive der Halsman Family Collection von 1998 wird darauf in einigen Sätzen hingewiesen. (Photobibliothek.ch 11731). -
Ref.: Philippe Halsman, Eine Retrospektive, Fotografien aus der Halsman Family Collection, 1998, S. 9.