Text. dt., engl. - Veränderungen zu dokumentieren, welche die Zeit mit sich bringt, ist eine der faszinierendsten Möglichkeiten der Fotografie. Selten kann man jedoch so einschneidende Veränderungen festhalten wie sie in den letzten 20 Jahren in Deutschland stattgefunden haben, seit aus der DDR die "neuen Bundesländer" geworden sind. Stefan Koppelkamm hatte den Instinkt genau dies zu tun. Als er ab 1989 in einigen Orten der DDR fotografierte, konnte er nicht ahnen, was ihn 15 Jahre später an gleicher Stelle erwarten wird. Zunächst fand er Häuser und Straßenzüge vor, in denen man als westdeutscher Fotograf meinen musste, die Zeit sei lange stillgestanden. Etwa zehn Jahre später - zwischen 2001 und 2004 - hat Koppelkamm die gleichen Orte nochmals mit seiner Großformatkamera aufgesucht und - so gut es ging - den gleichen Kamerastandort gewählt wie bei der ersten Aufnahme. Dies ist ein Aspekt des Buches, zu zeigen was sich in 15 Jahren verändert hat, was renoviert wurde, neu gebaut wurde oder auch das, was noch mehr verfallen ist. Dies ist nur ein Aspekt des Buches, denn es überzeugt auch durch die überaus präzisen Architekturfotografien - exzellente Großformataufnahmen, in denen auch kleinste Details noch vermittelt werden. Das Buch bietet großartige Fotografie, die gleichzeitig zu einem eindrucksvollen Dokument der Zeitgeschichte wird. (Buchh. Lindemann Stuttgart, 08.2007).