„Über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg war der niederländische Fotograf Bert Teunissen in Mitteleuropa auf der Suche nach - wie er es nennt - elementaren Räumen unterwegs und hat diese mit ihren Bewohnern fotografiert. Es handelt sich dabei um Räume, die heute noch die Funktion haben wie zu der Zeit als sie gebaut wurden. Die meisten davon stammen aus dem 19. Jahrhundert, einer Zeit vor der Einführung der allgemeinen Elektrifizierung. Dem natürlichen Licht kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu, es hat in solchen Räumen eine Richtung und schafft Atmosphären wie sie schon die alten niederländischen Meister in ihren Gemälden festgehalten haben. Sehr oft sind es Wohnküchen, in denen Bert Teunissen fotografiert hat. Meist sind es alte Menschen, die heute noch hier leben und es scheint so als hätten sie im Lauf ihres Lebens nur ganz wenig an den Räumen verändert. Die Fotografien sind sehr detailreich, sachlich und vor allem darauf bedacht, die Lichtstimmung, die auch besonders warme Farbtöne zur Folge hat, zu vermitteln. Der flüchtige Blick auf die Fotografien könnte zu der Vermutung verleiten, die Aufnahmen seien überwiegend in Ost- oder Südeuropa entstanden. Dem ist aber nicht so, denn die europäischen Länder, die Teunissen für sein Projekt bereist hat sind Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Portugal und Spanien. Die Fotografien sind zum einen Dokumente einer Welt, die im Verschwinden begriffen ist, sie sind aber vor allem atmosphärisch dichte Porträt- und Architekturfotografien. Beide Elemente - Mensch und Raum - sind in Teunissens Fotografien so sehr miteinander verbunden, dass man schlagartig begreift, dass sie auch im alltäglichen Leben eine nahezu symbiotische Beziehung darstellen.“ (Buchh. Lindemann Stutagrt, 03.2008). - Nur Kurztitelaufnahme 03.2008.