Text dt. - Thomas Ruff gilt neben Candida Höfer und Thomas Struth als einer der international renommierten Vertreter der sog. »Becher-Schule«, das Münchner Haus der Kunst zeigt nun eine erste umfassende Ausstellung seines bisherigen Werkes. Sie zeichnet die künstlerische Entwicklung Ruffs in chronologischen Schritten nach, beginnend mit Arbeiten, die noch aus seiner Lehrzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie stammen - seine Serie von Interieurs etwa oder die Porträts, deren Bildauffassung der traditionellen Konvention widersprach, denn seine sachliche und minutiöse Darstellung der Oberfläche ausdrucksloser Gesichter führte zu einer veränderten Wahrnehmung des fotografischen Porträts. Das herausragende Fotobuch ist mehr als ein Begleitbuch zur Ausstellung - es ist vielmehr eine wohlfeile Auswahl von Werken aus allen bisherigen Bildserien und ein Sammelstück ohnehin. Texte von Thomas Weski und dem neuen Direktor des HDK, Okwui Enwezor, ergänzen den wunderbaren Tafelteil. (Schirmer Mosel)