Aussterllungskatalog, Essen, Museum Folkwang, 02.06.-31.07.2016; Hamburg, Haus der Photographie/ deichtorhallen, 18.11.2016-12.02.2017; München, Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung, 31.05.-10.09.2017.
Text dt. - „Äußerungen extremer Gefühle kennzeichnen Grenzsituationen unseres Alltagslebens. Im Theater und in den visuellen Künsten wurden sie über Jahrhunderte hinweg zu gestischen und mimischen Konventionen menschlicher Leidenschaften geformt. Die Fotografie trat dieses Erbe an. Seit ihrem Entstehen hat sie ältere Pathosformeln der Bühne und der Malerei aufgegriffen, diese verändert und neue Topoi "Fotografischer Leidenschaften" geschaffen. Im 19. Jahrhundert schlug sich die Fotografie dabei entweder auf die Seite der Wissenschaften und produzierte im Dienste der Medizin, Psychologie oder Kriminologie 'objektive' Aufzeichnungen 'grenzüberschreitender' Gefühlsäußerungen. Oder sie schuf für die aufsteigenden bürgerlichen Schichten etwa im Piktorialismus melodramatische Inszenierungen 'wahrer', leidenschaftlicher Gefühle. - Im 20. Jahrhundert experimentierte die Fotografie im Rahmen expressionistischer Kunstströmungen nicht nur vor der Kamera mit der Darstellung extremer Emotionen, sondern nutzte alle ästhetischen und medialen Mittel, um die Leidenschaften auch formal zu steigern. Unter dem Diktum moderner Sachlichkeit begann zugleich die systematische Eliminierung aller Zeichen heftiger Gefühle aus dem fotografischen Menschenbild. Surrealistische oder postmoderne Fotografien verwandelten den Ernst dieses Für und Wider in spielerische Bilder von Leidenschaft und Leidenschaftslosigkeit, mit denen sie zugleich die emotionale Macht des eigenen Mediums reflektierten.
Die Aufsätze des Bandes spüren den motivischen, performativen und ästhetischen Veränderungen in den Fotografien überbordender Gefühle nach und erforschen die Grenzen des Mediums zwischen Exzess und Domestizierung menschlicher Leidenschaften.“ (Verlagstext).
Text dt., engl. - Enthält u.a. Panoramaphotographien auf Ausklapptafeln sowie historische sw-Photographien des Magistratsphotographen von Ostberlin, Fritz Tiedemann (1915-2001), die in der Berlinischen Galerie sowie im Landesdenkmalamt Berlin aufbewahrt werden.
Text dt., engl.- „Diese Broschüre erscheint anlässlich der Ausstellung ’Printed matter. Set 6’ aus der Sammlung des Fotomuseum Winterthur, 28. Februar bis 11. Oktober 2008/ This leaflet was published on the occasion of the exhibition ,Printed matter. Set 6’ from the collection of the Fotomuseum Winterthur.“
2 vols. in paper dustjacket: 1. cb., black, in ill. dustjacket; 2. pb.
ill.
Buch
978-3-86930-622-3 (German ed.); 978-3-86930-684-1 (English ed.; also ISBN of 2.)
1. Text engl. 2. Text dt. - Fotografien von Leonard Freed. Faksimile-Druck der Ausgabe von 1970 (New York: Grossman) zur Ausstellung im Museum Folkwang, Essen mit Re-Made Leonard Freeds Deutschland, Edition Folkwang/Steidl. - „Eine Fotobuch-Legende im beeindruckenden Reprint. Der amerikanische Fotograf Leonard Freed reist 1961 erstmals nach Deutschland. Neugierig und zugleich distanziert beobachtet er die Menschen in ihrem sozialen Umfeld, bei der Arbeit, auf Volksfesten, im Park, auf der Straße und vor Industriekulissen im Ruhrgebiet. Was er sah, war ein Land, das trotz Wiederaufbau, industriellem Fortschritt und wirtschaftlichem Erfolg an den Folgen des Krieges und der NS-Herrschaft litt. Seine groß angelegte Deutschland-Reportage publizierte Freed 1970 unter dem Titel »Made in Germany« in New York. Anlässlich der im Museum Folkwang stattfindenden Ausstellung mit gleichem Titel erscheint der Reprint des Fotobuchs mit einem Beiheft, das auf die damalige Rezeption des Buches in den USA eingeht und weitere, noch unbekannte Bilder zeigt.“ (Frölich & Kaufmann, Berlin 01.2016).