In den 1930er Jahren begann der Maler, Fotograf und Grafiker Anton Stankowski sich für seine angewandten Grafiken für die Züricher Werbeagentur Max Dalang ein Kontaktabzug-Archiv von allen möglichen Gegenständen anzulegen. Beeinflusst von den großen Gestaltern seiner Zeit wie Max Burchartz, El Text dt., engl., franz. - Lissitzky und Kurt Schwitters, entwickelte Stankowski in seinen Arbeiten eine eigene Bildsprache. Für sein Archiv entstanden aus ungewöhnlichen Perspektiven gesehene, stark reduzierte, ja spröde, dabei häufig humorvolle Bilder von »Dingen«. »Nie ist eine derart poesieumrankte Pflanze wie >Mohn< so lapidar ins Bildgeviert gelangt, und keiner hat einem simplen >Geländer< ohne jede Symbolik so viel atemberaubende, rein optische Präsenz abgewonnen«, schreibt Guido Magnaguagno. Karl Duschek, Stankowskis Stuttgarter Ateliernachfolger, wählte 180 Motive des Konvoluts aus, die nun, zwischen Buchdeckel gepackt, diese Lücke schließen.
Text dt. - *Bd. 1: Gemälde 1927-1991, Galerie der Stadt Stuttgart. Bd. III: Gewollt - geworden. Visualisierungen im freien und angewandten Bereich. Ulmer Museum. Stuttgart: Hatje, 3 Bde. im Schuber ISBN 3-7757-0347-0.
187 meist s/w-Phototafeln, einige farb. Abbildungen
Katalog
Text dt. - Stankowskis künstlerischem Credo der «Einheit von freier und angewandter Kunst« folgend, wird hier das weite Spektrum zwischen den konventionellen Polen gezeigt. 113 Fotowerke werden großzügig in Duotone reproduziert präsentiert und detailliert beschrieben. Die Beiträge von Beate Frosch (»Stankowski - Das fotografische Werk der zwanziger und frühen dreißiger Jahre«} und René Hirmer («Fotografie und Werbung - Stankowskis fotografisches Oeuvre zwischen Autonomie und Anwendung«) erhellen die Zusammenhänge und weisen Stankowski aus als einen der großen Lichtbildner unserer Zeit. Mit Interview und Biographie. (Kat. Frölich & Kaufmann Berlin 02.2007).