New York, NY
Harry Abrams
2007
280 p.
hb.
with 400 color ill.
Buch
Text engl. - Other edition: Ital. ed.: Nudo. I libri fotografici dal 1895 ad oggi. Roma: Contrasto due 2007; Livres de nus. Avant-propos de Jean-Claude Lemagny, 10 octobre 2007au 6 janvier 2008, Maison européenne de la Photographie, Paris. Paris: Éditions de la Martinière, 2007. - Die Geschichte der Aktfotografie in Büchern begann mit den "Akademien", Aktfotografien und Körperstudien, die als Bildvorlagen für Maler ausgegeben wurden. Von dieser Zeit um etwa 1900 ab entwickelte sich die Geschichte der veröffentlichten Aktfotografie und kontinuierlich entsprechend dem allgemeinen Zeitgeschmack und der Toleranz der Gesellschaft. Der Sammler Alessandro Bertolotti hat ein Buch über Aktfotografiebücher herausgebracht, in dem er 160 Bücher, die als exemplarisch für ihre Zeit oder als Meilensteine gelten können, ausführlich vorstellt. Bertolotti ordnet die Bücher nach Zeiten, Stilen und Inhalten´und kann die Entwicklung der Aktfoto-Bildbände in 12 Kapiteln darstellen. Nach der Zeit der "Akademien" folgte die Freikörperbewegung und der Piktorialismus, bevor die europäisch Avantgarde wichtige Impulse in Richtung der künstlerischen Fotografie setzte. Deutlich davon abgrenzen lässt sich die glamouröse Aktfotografie. Waren in den 1930er und 1940er Jahren die Aktfotografien noch unter dem Deckmantel von Schönheit, Licht und Sonne versteckt, so wirkten das Kriegsende und erst recht die sexuelle Revolution als Befreieung von vielen Zwängen. Eigene Kapitel sind dem japanischen Aktfotobuch, das sich tatsächlich nirgends einordnen lässt, und den homoerotischen Fotobüchern gewidmet. Unserer Zeit am nächsten kommt das, was Bertolotti "erzählende Aktfotografie" nennt und zu der er u.a. die Bücher von Helmut Newton, Larry Clark, Bettina Rheims oder Jan Saudek rechnet. Das Buch ist exzellent gestaltet, die Abbildungen sind durchgehend vierfarbig gedruckt und die Erläuterungen kurz, prazise und treffend. - Innerhalb der Fotoliteratur haben Akt- und Erotikbände immer eine Sonderrolle eingenommen, weil sie über lange Zeit anderen Gesetzen unterworfen waren als die Kunstfotografie. Deshalb macht es Sinn, die Geschichte der veröffentlichten Aktfotografie in einem so umfangreichen Band darzustellen. (Buch. Lindemann Stuttgart, 11.2007). - Nur Kurztitelaufnahme 11.2007.